53. Lektion
A
Constantin sorgt sich um das Erbauen der Therme
M. Iulius grüßt seinen Quintus
Wenn du dich fragst, warum die Bürger von Trier, welche schon Therme haben, neue erbauten, antworte ich dir gerne. Sie wissen alle, dass Kaiser Constantin diese großartige an der Mosel gelegene Stadt gemacht hat. Außer den neuen Tempeln des Kaisers sind neue Thermen zu machende zu denen wir Bürger niemals zugelassen werden. Neulich ist der Beginn des Bauens gemacht worden. Ich erinnere mich an jenen Tag. Die Sache war viel Arbeit, aber es lag im Interesse des Kaisers, dieses Werk schneller zu vollbringen. Aber es war Aufgabe des Beamten, viel Geld einzutreiben. Ich erinnere mich immer daran, mit wie großem Eifer alle Mühen beim errichten der Thermen aufgewendet haben.
Nachdem die Sache begonnen worden war, traten Schwierigkeiten dieser Art auf: Die des Bauens sehr erfahrenen Männer sind auserwählt worden. Die Soldaten mussten Ziegel machen, Steine und eine Menge von Material von Schiffen herbeibringen. Alle Arten von Hebemaschinen sind zum Heben von Lasten aufgestellt worden. Während der gesamten Aufgabe ist niemand von uns verletzt oder getötet worden. Nicht durch die Furcht des Kaisers veranlasst, sondern ihn wegen seiner Milde hoch schätzend vollendeten wir diese Thermen. Niemand der Bürger hasst ihn. Denn Constantin hat nicht zu sagen: „Sie hassten, obwohl sie fürchteten!“ Erinnerst du dich an jene Aussprache des Gaius Caligula? Sicher ist dir dieser bekannt.
B
Es ist langwierig, die einzelnen Teile der Thermen tiefer (noch tiefer) zu wiederholen, diese gut zu kennen, ein Zeichen von Lebensweise und Bildung ist. Es ist Aufgabe der Kaiser für das Bauen dieser riesengroßen Werke zu sorgen. Folglich hassen viele von uns den Kaiser, aber sie errichten, die Gebäude derer nachahmend, auf ländlichen Gütern eigenständig Thermen.
Wenn du auch im Sinn hast, dasselbe zu machen und du einen geeigneten Ort für deine Thermen suchst, ist es notwendig, dass du an die Worte des Vitruvius denkst:
„Zuerst muss man einen möglichst warmen Ort auswählen, das bedeutet vom Norden und Nordosten abgewendet. Selbst aber die Warmbäder und die Wärmeräume sollen Licht von dem Südwesten haben, wenn es aber die Natur des Ortes verhindert hat, weil gerade die Badezeit von Mittag bis Abend festgelegt ist. Und ebenso ist zu beachten, dass die Warmbäder für Männer und Frauen verbunden sind und in der selben Gegend eingerichtet sind. So nämlich wird bewirkt werden, dass die Heizkessel und Heizungsanlage gemeinsam beiden von diesen (Männer + Frauen) sind. Ich glaube, dass nichts mehr zu beachten ist, als dieser Rat.
Im Übrigen gibt’s nichts neues. Hoffentlich denkst du an mich. Auf Wiedersehen!
54. Lektion
A
Je mehr die Liebe geschützt wird, desto mehr brennt das Feuer.
Pyramus, ein sehr schöner junger Mann, und Thisbe, ein berühmtes Mädchen, waren Freunde, als sie in Babylon in benachbarten Häusern wohnten. Allmählich sind sie von der Liebe ergriffen worden. Deshalb, weil die Liebe von Tag zu Tag wuchs, planten sie zu heiraten; aber ihre Väter verhinderten dies.
Dennoch fanden Pyramus und Thisbe neue Wege zu lieben, als ihre Väter glaubten, die Liebe sei erloschen:
Wenn alle Mitwisser abwesend waren sprachen sie heimlich durch Winken oder anderen Zeichen untereinander durch große Sehnsucht bewegt. Aber je mehr die Liebe geschützt wird, desto mehr brennt das Feuer. Wer bemerkte die Liebe nicht? Zuerst sahen die Liebenden einen Riss, der in der gemeinsamen Wand beider Häuser war. Tief in der Nacht, wenn sie zusammenkamen, schickten sie Stimmen durch die Wand:
"Wenn wir unsere Väter überzeugen, dass wir uns lieben, können wir unsere Liebe öffentlich zeigen. Nun aber ist es uns erlaubt, den einzigen Riss zu gebrauchen, damit wir liebevolle Gespräche mit vielen Tränen führen. Wenn die Wand nicht wäre, könnten wir uns Küsse geben!" Als sie "Lebewohl" sagten, gab jeder von beiden seinem Teil der Wand unerreichbare (nicht durchdringende) Küsse. Deshalb beneideten die Liebenden dennoch die Wand, weil sie wenn alle Mitwisser abwesend sind, durch den Riss sprechen können.
Morgens kamen sie an denselben Ort zurück und beklagten viel; schließlich beschlossen sie in der folgenden Nacht das Haus und die Eltern zurückzulassen.
Pyramus sagte: "Wenn sich die zurückbleibenden Wächter täuschen (lassen), verlassen wir die Stadt. Das Denkmal des Königs Ninius ist bekannt, welches am nächsten zu einem Baum und zu einer Quelle ist. Wenn die Stadt heimlich von uns verlassen wurde, kommen wir unter einem Maulbeerbaum zusammen. Wenn du diesen findest, können wir endlich unsere Liebe frei genießen."
B
Als Thisbe bei Tagesanbruch zu schnell zum bestimmten Ort gekommen war, flüchtete sie, nachdem der Mantel abgeworfen worden war, vom Anblick einer Löwin erschreckt, in den Wald.
Aber das wilde Tier, als es von der frischen Beute durstig seiend zur benachbarten Quelle vom Hügel herablief, zerfetzte es das zurückgelassene Kleid mit blutigem Maul und ging weg.
Pyramus aber, als er an denselben Ort gekommen war, glaubte, Thisbe sei von einem wilden Tier gefressen worden; deshalb tötete er sich mit dem Schwert unter einem Baum. Darauf tötete sich Thisbe mit demselben Schwert als sie zu diesem Ort zurückgekommen war und erfuhr, dass sie als der Grund des Todes des jungen Mannes herausgetreten sei.
55. Lektion
A
Der Gesang und die Liebe des Orpheus besiegen die Unterwelt
Orpheus war der Sohn der Muse Calliopae. Weil die Mutter ihm die Kunst des Singens unterrichtet hatte, sang er oft so süße Lieder, dass alle Menschen und Tiere zu ihm kamen und dessen Gesang gern hörten. Während der Sänger sang, weinten sogar Steine und wilde Tiere sind zahm geworden.
Orpheus erfreute Eurydice, ein sehr schönes Mädchen, mit seinen Liedern so sehr, dass jene durch die Liebe gefangen, mit dem Sänger verheiratete. Nachdem sie die Ehe geschlossen hatte, ist Eurydice von einer Schlange gebissen worden. Sie ist gestorben bevor Orpheus ihr zu Hilfe kommen konnte. Orpheus war mit solchem Schmerz versehen, dass er die liebe Ehefrau Tag und Nacht mit traurigen Liedern beweinte.
Schließlich stieg er in den Tartarus (Unterwelt) hinab, um seine Ehefrau wiederzugewinnen; er hoffte nämlich, dass der Pluto und Proserpina, den König und die Königin der Unterwelt durch seinen Gesang erweichen werde. Nachdem die Seiten zu den Liedern geschwungen worden waren, sang er ungefähr so:
„Oh, ihr Götter der unter der Erde gelegenen Welt. Ich steige in die Unterwelt hinab, nicht um das Königreich der Schatten zu sehen: Ich komme wegen der Ehefrau, die eine Schlange weggetragen hat. Ich wollte, dass ich das Schicksal erdulden kann. Aber Amor siegte. Wenn die Liebe euch auch verbunden hat, bitte ich euch, dass ihr euch meiner erbarmt! Wir eilen, nachdem wir uns ein wenig auf der Erde aufgehalten haben, früher oder später zu eurem Wohnsitz. Auch Eurydice wird unter eurem Recht sein, wenn sie ihre gerechten Jahre gelebt hat (wenn sie die ihr zustehenden Jahre durchlebt hat). Wenn ich es auch nicht wage zu hoffen, dass ihr mir meine Ehefrau als Geschenk zurückgebt, berufe ich mich dennoch auf eure Barmherzigkeit und bitte euch, dass es mir erlaubt ist mit dieser zu leben. Wenn ihr aber die Erlaubnis abschlagt, will ich nicht, dass ihr mich zurückschickt.“
B
Auch der König und die Königin des Tartarus wagen es nicht durch solche Bitten bewegt, den Bittenden zu verneinen (zurückzuweisen) und rufen Eurydice. Aber Proserpina ermahnte diesen (ihn):
„Bevor du von hier aufgebrochen zu der Tür unseres Königs gekommen sein wirst, wird es dir nicht erlaubt sein, die Augen zu der Ehefrau zu biegen. Wenn du es aber gemacht haben wirst,
(machst), sollst du überzeugt sein, dass Eurydice sofort zurückgehen wird.“ Während sie zu den Überirdischen vorschritten, erblickten sie plötzlich Licht. Dann beugte Orpheus die Augen um die Ehefrau zu sehen. Sofort ist jene in die Unterwelt weggeführt worden. Der Sänger konnte weder durch Bitten, noch durch seine Hände festhalten. Orpheus von Schmerz versehen, zog sich in die Einsamkeit zurück, als er erkannt hatte, dass er Eurydice wiederum verloren hatte.
56. Lektion
A
Auch der grausame Zyklop ist von Liebe ergriffen
Es wird gesagt, dass Polyphem der grausamste und hässlichste aller Zyklopen war. Die Alten glaubten, dass diese auf der Insel Sizilien nicht weit vom Berg Ätna wohnten. Es wird berichtet, dass die Zyklopen mit ihrer ungeheuren Größe alle übertrafen. Weil diese ein Auge mitten auf der Stirn hatten, schienen sie sehr hässlich zu sein.
Täglich ließ Polyphem ohne irgendeinen Gefährten große Herden von Schafen auf die Insel, in der Nacht führte er die Herde in eine riesengroße Höhle. Als (Weil) er allen Menschen verhasst war, wollte diesen niemand besuchen.
Polyphem fühlte sich nicht unwillig (unwohl), weil er das Leben ohne irgendeinen Gefährten führte. Wenn Odysseus ihn einst nicht um das Augenlicht beraubt hätte, gäbe es nichts, das der Zyklop beklagte: Da er ja alle an Kräften übertraf, fürchtete er niemanden.
Aber bevor Odysseus zu ihm hinkam, hat Polyphemus die Schafe vergessen, durch die Liebe zu einem sehr süßen Mädchen gefangen, weil er sich wünschte, dass Nerei, die Tochter des Galatea, bei ihm in der Höhle wohnte. Nerei aber trug es sehr schwer, dass der Zyklop sie mit großer Sehnsucht verfolgt hat. Sie war nämlich mit Acis, dem Sohn der Fauni, verbunden. Dennoch begehrte Polyphemus Galatea bis zum Ende: Schon hatte er die rauhen Haare mit der Harke gekämmt, schon hatte er den struppigen Bart mit der Sichel gestutzt. Es schien, dass die Liebe nach Gemetzel und Durst nach Blut wich. Auf diese Weise bemühte er sich dem Mädchen zu gefallen.
B
Es wird berichtet, dass Polyphem die Gestalt der Galatea mit lauter Stimme gelobt hatte, dass diese, als sie zu Acis geflohen war, die Worte aus der Ferne hörte. Es wird überliefert, dass Polyphem seine Größe und seine sehr große Stärke rühmend, als er sein Gesicht im Wasser sah. Er glaubte, dass er Galatea gefalle, dadurch, dass er seine Reichtümer aufzählte. Ja sogar das Licht des einzigen Auges schien ihm die Gestalt der Sonne zu haben. Aber Nerei war vor diesem geflohen.
Oft drohte der Zyklop, als er fühlte, dass sie das Feuer des Ätna in seiner Brust trage, dass er Acis töten werde.
Es traf sich gut, dass Polyphem die Liebenden lange Zeit nicht fand. So konnten Galatea und Acis im Geheimen ihre Liebe genießen, obwohl Polyphem zornig war. Der Zyklop aber, als er die Liebenden gefunden hatte, warf einen Stein auf den jungen Mann und tötete diesen.
Polyphem aber hat die Liebe der Galatea nicht erreicht.
57. Lektion
A
Übers Schauspiel
Beim Begehen von Spielen pflegten die Römer große Sorgfalt anzuwenden denn die Spiele schienen ihnen würdig, damit sie den Göttern geweiht werden.
Es gibt Leute, die sagen, dass die Römer die Zirkusspiele den szenischen Spielen vorgezogen haben. Aber wir wissen, dass die Römer auch durch szenische Spiele erfreut worden sind, welche in fast allen italienischen Bürgerschaften und Provinzen Theater erbauten.
Viele Römer die nach Griechenland kamen, schauten Komödien und Tragödien sehr berühmter griechischer Dichter mit höchstem Eifer; oft schickten sie die Söhne nach Athen, die sich um die griechischen Wissenschaften bemühen sollten. Die Art und Weise die Spiele zu sehen (der zu sehenden Spiele) war verschieden: Zuerst nahmen die Römer stehend an dem Schauspiel teil, danach brachten sie einen Stuhl mit.
Im 700. Jahr nach der Gründung Roms gab es 2 Theater in Rom: ein überdachtes Theater und benannt nach einem Griechen, welches 1500 Menschen fasste und ein großes Theater, welches 5000 Menschen fasste.
Hinterm Theater war eine Säulenhalle mit 74 Säulen errichtet worden, damit das Volk einen Platz hat, wohin es sich zurückzog wenn ein plötzlicher Regenguss das Schauspiel unterbrach.
58. Lektion
A
Das Hausgespenst, eine Komödie von T. Maccius Platus
Bei der Abwesenheit des Vaters (Während der Vater Theopropide abwesend war) führte der Sohn ein schönes Leben in Athen: Tag und Nacht trinkt er mit den Freunden Wein, genießt gute Speisen und kauft Sklavinnen. Innerhalb 3 Jahre verbrauchte er alles Hab und Gut (allen Besitz) sowohl Haus und Hof. Die Freunde nennen ihn dennoch Glücklichen. Eines Tages aber kehrte der Vater nach Hause zurück. Der Sohn sagt, weil er die Hoffnung verliert: „Oh,ich Elender! Ich bin verloren!“
Alle wollen dem Sohn helfen. Plötzlich schickte Tranio, ein Sklave von sehr scharfem Verstand, alle ins Gebäude,damit sie sich verstecken können. Der Sohn sagt: „Was treibst du, Tranio?“
Tranio sagt: „Ich werde es dir verheimlichen. Ich will nicht, dass du ängstlich bist.“
Als die Tür geschlossen worden war, erwartet Tranio die Ankunft des Vaters. Theopropides erscheint und klopft an die Tür.
B
Theo.: „Aber was ist das? Die Tür ist geschlossen. Ich werde klopfen! (Er schaut sich um und erblickt seinen Sklaven ) Heda, Tranio!
Tranio: „Sei gegrüßt Herr! Ich freue mich, dass du wohlbehalten angekommen bist."
Theo.: „Warum gehst du draußen spazieren? Warum passt niemand auf unser Haus auf, weder einer der aufschließt, noch einer der antwortet?“
Tranio :„Hast du dieses Haus etwa wirklich berührt ?“
Theo.: „Warum sollte ich es nicht berühren?“
Tranio: „Hast du es berührt?“
Theo.: „Ich habe es berührt, sage ich, und geklopft.“
Tranio: „Oh schlecht Gemachtes!“
Theo.: „Was ist?“
Tranio: „Es kann nicht gesagt werden, was für eine schlechte und unwürdige / schlimme Untat du gemacht hast.“
Theo.: „Was?“
Tranio: „Flüchte, ich flehe dich an, und gehe weg von diesem Haus. Flüchte von hier, flieh näher zu mir. Hast du die Tür berührt?“
Theo.: „Wie konnte ich klopfen, wenn ich sie nicht berührte? – Was ist?“
Tranio: „Ich werde dir die Sache erzählen: Schon lange hat niemand mehr das Haus betreten.“
Theo.: „Sprich, was so?“
Tranio: „Aber schau dich um: Ist da etwa wirklich jemand, der unserem Gespräch zuhört ?“
Theo.: „Es ist sicher.“
Tranio: „Schau dich dennoch um!“
Theo.: „Niemand ist da .Jetzt sprich schon!“
Tranio: „ Schon längst ist ein Schwerverbrechen gemacht worden: Ein Gast tötete einen anderen Gast. Dieser da, von dem du das Haus gekauft hast!“
Theo.: „Hat er getötet?“
Tranio: „Er nahm diesem Gast das Gold und verscharrte es in diesem Haus. Dein Sohn hatte draußen gespeist. Und nachdem er vom Essen zum Haus zurückgekehrt war, hatte er zufällig vergessen, die Öllampe auszumachen. Wir alle schliefen. Plötzlich schrie jener mit lauter Stimme.“
Theo.: „Welcher Mensch? Mein Sohn?“
Tranio: „Schweig! Er sagt, dass jener Tote zu ihm in den Träumen erschienen sei und sagte: Ich der Gast aus Übersee bin Dipontius. Ich wohne hier. Der Gast erschlug mich hier und vergrub mich in diesem Haus. Verbrecherisch, wegen des Goldes! Geh jetzt weg von hier. Dieses Haus ist verbrecherisch. Ich kann nicht sagen, welche Ungeheuer hier entstehen.“
59. Lektion
A
Marcus: „Was scheint der Unterschied zwischen Komödie und Tragödie zu sein ?Ich allerdings glaube ,dass in der Komödie der erste Teil stürmisch der letzte ruhig ist. In der Tragödie dagegen werden die Dinge in die entgegengesetzte Richtung getrieben.“
Polybius: „So ist es. In der Komödie müssen Menschen weniger Schicksalsschläge auf sich nehmen, die Dinge ereignen sich oft glücklicher. In der Tragödie ist alles gegensätzlich. Schwere Rollen, große Ängste, unheilvolle Ausgänge; Menschen müssen anderen Beispiel sein.“
Marcus: „In Tragödien ,wie es mir scheint, ist es den Göttern erlaubt ,für andere Menschen zu sorgen, andere zu vernachlässigen ,andere zu begünstigen, andere zu schonen, andere sehr grausam und sehr hart zu behandeln.“
Polybius sagt: „Oft aber rettet ein Gott oder eine Göttin einen Menschen ,der keine Hoffnung auf Rettung hat ;darauf steigt ein Gott oder eine Göttin aus einem Kran herab um den Menschen aus höchster Gefahr retten.
Marcus: „Ich bevorzuge die Komödie ,welche über das Leben und die Bräuche der Menschen berichtet, gegenüber der Tragödie, die über den Zorn und Hochmut der Götter berichtet.
Polybius sagt: „ Ich ziehe die Tragödie der Komödie vor, weil wir in der Tragödie gelehrt werden, dass man dem Lebens entfliehen muss und weil wir in der Komödie gelehrt werden, dass man sich das Leben zu eigen machen muss; deshalb, weil alle Komödien einen erfundenen Inhalt haben, die Tragödien aber oft wahre Sachen behandeln.“
B
Nur die Jagd gereichte Hippolytus ,den sehr schönen Sohn von Theseus, der König der Athener, zur Sorge
Aber der Göttin Venus schien Hyppolytus schlecht zu handeln, weil er täglich der Göttin Diana, ihrer Schwester wegen des Jagens opfert, das Standbild der Venus aber vernachlässigt. Er wünschte mit wachsendem Zorn gegen ihn sehr grausam und sehr hart vorzugehen: Die Göttin, nachdem sie aus dem Kran auf die Bühne geschickt (herabgelassen) worden war, setzte durch, dass Phaedra, die Ehefrau des Königs der Athener, ihren Stiefsohn Hyppolytus mit einzigartiger Liebe liebte. Darauf verlässt Venus sich freuend die Bühne.
Weil Phaedra Hyppolytus nicht ihrem Wunsch gemäß hinführen konnte, schreib sie diesen Brief an ihren Ehemann, ein Verbrechen des Hyppolytus erdichtend:
Phaedra grüßt ihren Ehemann.
Ich, deine Ehefrau, bin von Hyppolytus, deinem Sohn vergewaltigt worden. Deshalb werde ich mich selbst durch erhängen töten, wenn die Götter mir nicht helfen.
Auf Wiedersehen!
Daher befiehlt Theseus seinem Sohn, die Stadtmauern zu verlassen und wünscht sein Ende von Vater Neptun. Kurz darauf wird vom König verkündet: Als Hyppolytus mit verbundenen Pferden erschien an der Küste eine sehr große Welle. Beinahe hätten die erschrockenen Pferde ihn zerrissen. Sofort wurde Hyppolytus sterbend nach Athen gebracht. Plötzlich stieg die Göttin Diana aus einem Kran auf die Bühne herab, welche dem Vater die Wahrheit sagte.
60. Lektion
Sowohl die Römer als auch die Franken gelangen nach Britannien
A Nach dem Krieg der Trojaner gelangt Aeneas mit seinem Sohn Ascanius auf Schiffen flüchtend nach Italien. Nach dem Tod des latinischen Königs, von dem er ehrenvoll aufgenommen worden war und dessen Tochter er geheiratet hatte erhielt Aeneas die Herrschaft über Latinum. Später ist Ascanius die königliche Macht anvertraut worden. Dieser zeugte einen Sohn, dessen Name Silvius war. Dieser, indem er einst heimlich Venus nachgab, liebte die Enkelin der Lawina und machte sie schwanger. Ein gewisser Wahrsager verkündete, dass das Mädchen mit einem Jungen schwanger sei, der Vater und Mutter töte, weil Ascanius ihn über die Sache fragte. Der Wahrsager fügte hinzu, dass der Junge nachdem er mehrere Erdteile durchwandert hatte, zu höchsten Ehren kommen erden. Und in der Tat brachte die Mutter einen Jungen zur Welt und ist durch dessen Geburt getötet worden. Der Junge wird der Hebamme überreicht und Brutus genannt. 15 Jahre später tötete der Junge, als er selbst spielte durch einen versehentlichen Pfeilschuss den Vater, nicht absichtlich, sondern durch Zufall. Aus diesem Grund ist er aus Italien vertrieben worden. Nachdem er in Griechenland angekommen war, ermittelte Brutus dort viele Trojaner, die ihr Leben in Knechtschaft führten. Von diesen gefragt, sie selbst zu befreien , besiegte er Pendrasus, den Herrscher der Griechen. Trotzdem verlässt er Griechenland, weil er dort die lang dauernden Feindschaften mit den Griechen nicht ausüben wollte. Also ging Brutus mit günstigem Wind aus Griechenland mit seinen Begleitern weg, als er Innogens, die Tochter des Pendrasus geheiratet hatte. Nach wenigen Tagen gelangte er auf eine Insel die Foegetia genannt worden ist, die von niemandem bewohnt wurde. Die Trojaner kamen in eine verlassene Stadt, in welcher sie den Tempel der Göttin Diana fanden.. Die Begleiter baten Brutus, dass er in den Tempel hineingehe und die Göttin frage, welches Land sie ihnen als Wohnsitz gewähre. Darauf fragte Brutus die Göttin: „Sage mir Göttin: Welche Ländereien werden wir bewohnen?“
Darauf antwortete die Göttin durch das Opfer des Brutus erfreut: „Brutus, unterhalb des Sonnenuntergangs, jenseits den gallischen Königreichen ist eine Insel im Ozean von allen Seiten vom Meer umschlossen. Diese erstrebe: Denn jene wird dir als dauerhafter Wohnsitz sein; hier wird für deine Nachkommen ein anderes Troja entstehen. Hier werden Könige von deiner Nachkommenschaft geboren werden, und ihnen selbst wird der ganze Kreis der Erde unterstellt sein.“
Dann bestiegen die Trojaner die Schiffe und kamen mit günstigem Wind auf der von Diana versprochenen Insel an. Der Name der Insel war damals „Albion“, die von nur wenigen Gigantischen bewohnt wurde. Diese Insel ließ trotzdem das Verlangen ausgezeichnet zu wohnen entstehen bei Brutus und seinen Begleitern durch die schöne Lage der Orte und die Menge der fischreichen Flüsse und Wälder. Sofort beginnen sie die Felder zu bebauen, Häuser zu bauen so dass das Land in kurzer Zeit von der Ewigkeit bewohnt schien. Schließlich nennt Brutus die Insel von seinem Namen her Britonia
für die ziechen dadrinne kann ich nichts
was heer lüphken wohl dazu sag wenn er da siht